hintergrund

Aufgrund der Städtepartnerschaft zwischen Sheffield und Bochum kam vor 21 Jahren der Austausch zwischen der Tapton School in Sheffield und der Erich-Kästner Gesamtschule in Bochum zustande. Seitdem findet jedes Jahr ein Austausch mit dem Schwerpunkt „Berufspraktikum“ statt. Dieses Jahr fuhren 16 Schüler/Innen aus dem Jahrgang 9 und 11vom 12.06.2015 bis 19.06.2015 nach Sheffield, zum ersten Mal mit finanzieller Unterstützung des Challenge Fund - World of Work grant von UK-German Connections.

ukg

Im Rahmen des 4-tägigen Berufspraktikums sollten verschiedene Kompetenzen an unterschiedlichen Einrichtungen erworben werden, z.B. arbeiteten bzw. halfen 4 Schülerinnen auf Tierfarmen (Graves Park Animal Parm und Heeley City Farm), wo sie selbstständig arbeiten mussten und z.B. Gehege sauber machten oder die Tiere fütterten.
Andere Schüler wurden an Schulen oder Kindergärten untergebracht (Lydgate Juniors/Infants, Sheffield Children Centre, Nether Green Juniors und Tapton School).
Durch die Praktika sollten die Schüler ihre Kommunikationsfähigkeit, Sprachkenntnisse, sowie soziale Fertigkeiten wie Offenheit, Flexibilität, Toleranz, Umgang mit anderen Menschen und kulturellen Besonderheiten schulen.
Des Weiteren sollten die Schüler berufsorientierte Kompetenzen, wie z.B. Selbstorganisation, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Höflichkeit, Anpassungsfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Eigeninitiative etc. erlangen.
Ihre Erfahrungen reflektierten die Schüler in Interviews, Diskussionen und persönlichen Erfahrungsberichten. Tatsächlich berichteten viele Schüler, dass sie an Selbstvertrauen gewonnen haben, da sie oft Sprachbarrieren und ihre eigene Schüchternheit überwinden mussten. Fast alle Schüler gaben an,  dass sie immer einen Austausch mit Praktikum gegenüber einem Austausch ohne Praktikum bevorzugen würden, da sie während des Praktikums Wichtiges (s. Kompetenzen oben) über sich selbst, insbesondere Stärken und Schwächen, sowie über die Berufswelt allgemein aber auch ihre persönlichen beruflichen Vorstellungen gelernt haben.
Um die neuen Partnerschaften zwischen den Schülern aus England und Deutschland zu fördern, wurden verschiedene Aktivitäten organisiert, u.a. ein Ausflug nach York, ein Bowlingabend, ein Kinoabend sowie ein gemeinsames Picknick.
Die meisten Schüler waren von der grünen Landschaft Sheffields, den Doppeldeckerbussen, aber auch vom eleganten "Dresscode" sowohl in der Schule als auch in der Öffentlichkeit und vor allem von der Höflichkeit der Engländer begeistert. In Gesprächen wurde deutlich, dass sich die Schüler der kulturellen Unterschiede bewusst wurden und „einige englische Gepflogenheiten auch gerne übernehmen würden“.
Auch die außerschulischen Aktivitäten wurde als sehr positiv, und zwar von allen Schülern, wahrgenommen, da sie die Möglichkeiten hatten, sich in einer entspannten Atmosphäre kennenzulernen und (Sprach-) Barrieren abzubauen.
Unsere Tipps für ähnliche Fahrten:

  1. Auch Schülern, denen man solch eine Herausforderung u.U. nicht zutraut, sollte man die Chance geben an solch einem Austausch teilzunehmen – sie wachsen über sich hinaus.
  2. Die Schüler sollten die Möglichkeit haben, im Rahmen einer verpflichtenden AG den Austausch vor –und nachzubereiten.
  3. Die Erfahrungen der Austauschschüler sollten in das Schulleben integriert werden, z.B. in der Schulzeitung oder durch Präsentationen am Tag der offenen Tür etc.
  4. Einen Informationsordner sollte erstellt werden für Kollegen, die daran interessiert sind einen Austausch zu planen, zu organisieren und durchzuführen, welcher aber auch Tipps enthält, z.B. über wichtige Kontaktdaten, Ansprechpartner, Abläufe etc.
  5. Solch ein Austausch sollte, nach Möglichkeiten, immer mit einem Projekt bzw. Praktikum verbunden sein.

Aufgrund der enormen positiven Erfahrungen und Erkenntnisse der Schüler/Innen und Lehrer/Innen ist großes Interesse an zukünftigen Austauschen mit dem Schwerpunkt „Berufspraktikum“  vorhanden, zumal die Schüler/Innen und Lehrer/Innen als Botschafter für dieses Projekt fungieren können. Zahlreiche Schüler gaben an, dass sie in Zukunft die Chance noch einmal nutzen werden, an diesem Austausch teilzunehmen.