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Vom 12.-14. November haben Daniela Weinbörner (Leiterin Steuergruppe), Nadja Fliesen (Didaktische Leiterin) und Dr. Ludger Jonischeit (Schulleiter) die Erich Kästner-Schule in Berlin vertreten. Am 12. November fand zunächst die Vorstellung der neuen Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises in tollem Ambiente am Prenzlauer Berg statt. Die Grundschule auf dem Süsteresch in Schüttorf als Hauptpreisträger, die Deutsche Internationale Schule Johannesburg und die weiteren vier Preisträgerschulen 2016 erläuterten ihre richtungsweisenden Schulkonzepte und gaben allen anwesenden Preisträgerschulen der Jahre 2006 bis 2015 wichtige Anregungen und Impulse für die eigene Schulentwicklung.

An diese jährlich wiederkehrende Veranstaltung des Deutschen Schulpreises schloss sich vom 13.-14. November der erste Kongress der Deutschen Schulakademie zum Thema schulen.gestalten.zukunft an – eine in jeder Hinsicht beeindruckende Veranstaltung. Rund 460 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren in einem sehr dichten Programm über die Frage: „Was macht gute Schule aus - wie kann sie Kinder und Jugendliche auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereiten?“ Lehrerinnen und Lehrer von 61 Preisträgerschulen und rund 130 Schulen aus ganz Deutschland waren dazu nach Berlin gereist. Interessierte aus Wissenschaft, Verwaltung, Lehrerbildung und Politik komplettierten das Teilnehmerfeld.

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Vor zehn Jahren haben die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung den Deutschen Schulpreis gegründet“, sagte Uta-Micaela Dürig, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung in ihrer Begrüßung. „Aber wir wollen nicht nur gute Schulen auszeichnen, wir wollen mehr gute Schulen! Dazu haben wir die Deutsche Schulakademie gegründet. Bereits in den ersten beiden Jahren hat es die Akademie geschafft, die guten Konzepte der Preisträgerschulen weiter in die Breite zu tragen. Prof. Dr. Michael Schratz, Dekan der School of Education der Universität Innsbruck und Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises stellte in seinem Vortrag die sechs Qualitätsbereiche des Deutschen Schulpreises vor, die sich als Orientierungsrahmen für gute Schulen bewährt haben. Professor Jürgen Oelkers (em. Universität Zürich) blickte in seinen gleichermaßen kurzweiligen wie substanziellen Ausführungen auf zehn Jahre deutsche Bildungsreformen zurück: „Schulen sind lernende Systeme. Sie suchen Bündnispartner – dazu gehört auch der Deutsche Schulpreis. So etwas gab es vorher nicht“, sagte er. Auf dem ersten Kongress der Deutschen Schulakademie herrschte eine tolle Stimmung: In den Seminarräumen, der Aula und in den Gängen des GLS-Campus wurde bis spät in den Abend intensiv diskutiert. Selbst die Pausen wurden genutzt, um sich zu vernetzen. „Hier finden Gespräche auf Augenhöhe statt“, sagt Heinrich Brinker, Schulleiter der Grundschule auf dem Süsteresch. „Großen Dank an die Deutsche Schulakademie für die gelungene Veranstaltung!“ Auf großes Interesse stießen nicht nur die Vorträge, sondern auch die 31 Workshops, bei denen Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises ihre Konzepte vorstellten.

Am Morgen des zweiten Tages startete der Kongress um 8.15 Uhr mit Bewegung: Auf der Bühne im Stadtbad des GLS-Campus tanzten sechs Mädchen mit türkisblauen Käppis, Zweitklässlerinnen von der Grundschule auf dem Süsteresch. Zuerst zögernd, dann zunehmend begeistert, ließen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Energie der Mädchen auf der Bühne anstecken und bewegten sich ausgelassen in dem gekachelten Gewölbe des Stadtbads. So aufgelockert ging es weiter mit der „Unkonferenz“: Die Teilnehmenden waren eingeladen, eigene Fragestellungen und Ideen aus ihrer Schul- und Unterrichtsentwicklungsarbeit einzubringen. Dabei kamen innerhalb von 30 Minuten spontan 39 Workshops zustande: Die Themen reichten von „Leistungsbeurteilung in der inklusiven Schule“ (Professor Thomas Häcker, Universität Rostock) über „Schule online“, vorgestellt von zwei sechzehnjährigen Schülern der Heinz-Brandt-Schule Berlin bis hin zur „Deutschen Auslandsschule im 21. Jahrhundert – Impulsgeber für das Inland?“  von Matthias Radke von der German International School Boston. In der abschließende Diskussion des Kongresses von Stephan Dorgerloh (ehemaliger Kultusminister Sachsen-Anhalt), Bettina Kubanek-Meis, (Schulleiterin der Gesamtschule Barmen, Hauptpreisträger Deutscher Schulpreis 2015) und Professor Andreas Breiter (Universität Bremen) ging es um die Frage: Was kann und muss Schule angesichts immer neuer gesellschaftlicher Herausforderungen leisten? Eine gute wie zentrale Frage.

2.12.2016, Dr. Ludger Jonischeit